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Die eine Linux Distribution für Fotografen gibt es aus meiner Sicht eigentlich nicht und trotzdem möchte ich als langjähriger (ausschließlicher Linux-Nutzer) ein paar Worte und Empfehlungen dazu verlieren.

Eine Linux Distribution ist eigentlich nur eine Zusammenstellung von Opensource-Programmen um einen Linux-Kernel (nur dieser heisst „Linux“). Insofern gibt es für jeden erdenklichen Geschmack Distributionen mit verschiedenen grafischen Oberflächen (KDE, gnome, etc.) und mehr oder weniger umfangreicher Softwarevorauswahl. Vorauswahl deshalb, weil man grundsätzlich alles nachinstallieren kann.

KDE neon

Ich selbst nutze seit mittlerweile 16 Jahren durchgehend KDE als Desktopumgebung. Ich habe mit viel angesehen, auch Gnome, Xfce, Cinnamon etc. Aber ich bin immer wieder zu KDE zurück gekommen, weil mir die anderen Umgebungen immer zu eingeschränkt waren. KDE lässt einem sehr viele Freiheiten bei der Anpassung und Konfiguration.

Früher war KDE als aufgebläht und langsam verschrien, was aus meiner Sicht so nie stimmte. Klar, es gab Phasen, da war KDE nicht so performant, wie andere Umgebungen, aber wirklich Probleme hatte ich nie. Und mit der aktuellen Version ist das aus meiner Sicht sowieso Geschichte: Hier kann KDE im RAM-Verbrauch sogar besser abschneiden als Xfce.

Problem an KDE war aber für mich immer, die passende Distribution zu finden. Jahrelang habe ich Kubuntu genutzt, sozusagen die KDE-Variante von Ubuntu. Nachdem sich aber KDE-Kernentwickler aus Kubuntu zurückgezogen hatten, wurde Kubuntu immer schlechter. Instabil, veraltete KDE-Versionen etc.

Und so habe ich irgendwann mal KDE neon ausprobiert, das eigentlich nur als Umgebung erdacht wurde, um die aktuellste KDE-Versionen zur Verfügung zu stellen, ohne auf die Distributionen warten zu müssen. KDE neon ist damit gar keine Distribution im eigentlichen Sinne: Der Unterbau ist ein Ubuntu LTS mit allen Vor- und Nachteilen, nur die grafische Oberfläche wird behandelt wie ein Rolling Release: Die aktuellste stabile Version der KDE-Komponenten auf einem LTS Ubuntu.

Und was ist daran jetzt so toll?

KDE hatte in der Vergangenheit oft „sonderliche“ Bugs. So war auf einmal kein ausführlicher Druckdialog mehr vorhanden, d.h. man konnte keine Einstellungen am Druckertreiber vornehmen. Bei Distributionen, die KDE nutzen, blieb dieser Bug ewig vorhanden, da die KDE-Version während des Distributions-Lebenszyklus nicht geändert wurde. Bei KDE neon kann man dagegenhoffen, dass mit der nächsten Version die Fehler behoben wurden. Und diese Version bekommt man sofort nach Freigabe im „stable“-Bereich.

Ein weiterer enormer Vorteil: KDE neon liefert nur die Basispakete. Kein Software-Sammelsurium, von dem man mindestens die Hälfte nicht benötigt. Man installiert sich einfach das nach, was man benötigt. Brauchst du ein Mail-Programm bzw. eine PIM-Suite? Dann intalliere dir einfach kontact nach.

Vorteil für Fotografen ist dabei auch, dass KDE tolle Programme im Angebot hat, die für Fotografen sehr hilfreich sind:

  • Ein super Bildbetrachter in Form von Gwenview
  • Das Bildverwaltungstool digiKam, welches ich selbst zwar nicht nutze, aber sehr viele Anhänger hat.
  • Der Standard-Dateibrowser Dolphin mit vielen Vorschaumöglichkeiten und Features, die man z.B. in einem Windows Explorer vergeblich sucht.

Zusätzliche Software

Abseits der KDE-eigenen Tools kann man natürlich auch jegliche andere Linux-Software nutzen. Eine klare Empfehlung ist als Lightroom-Ersatz bzw. als RAW-Entwickler sicherlich darktable. Weitere Infos zur Bildbearbeitung unter Linux findet ihr im Blogbeitrag Professionelle Bildbearbeitung unter Linux.

Deine Lieblings-Distro ist die perfekte Distribution für Fotografen

Am Ende ist es aber so, dass die Linux-Distribution die beste ist, mit der man am besten klar kommt. Für mich persönlich bietet zwar KDE neon viele Vorteile in der Bedienung der grafischen Oberfläche, auch in Verbindung mit Fotografie, aber es gibt sicherlich genug Argumente für andere Distributionen.

Das ist ja auch das Schöne an Linux bzw. Opensource: Man hat die Freiheit und die Wahl, genau das zu benutzen, was einem am besten gefällt.

Du hast Fragen zu KDE neon und/oder zum Thema „Linux Distribution für Fotografen“? Dann lass‘ mir unten einfach einen Kommentar da :-)

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2 Kommentare

  1. Ich nutze auch KDE Plasma, jedoch unter Arch Linux. Ich könnte ohne das AUR nicht leben xD

  2. Ich nutze XFCE unter lightdm.

    3 Monitore mal 2 Arbeitsflächen und die damit möglichen sechs unterschiedliche Bildschirmhintergründe.

    Aber, um funktionell zu sein, klaue ich mir das beste aus den anderen Welten:
    Ohne Dolphin und auch anderen KDE-Tools, wie z.B. krename geht es wirklich nicht bequem.
    Von Gnome dann disk-utility, damit gelang es mir am Einfachsten, alle Festplatten ohne Terminal-Hilfe zu verschlüsseln.

    Es tun mir die Leute leid, die Windows benutzen oder dies müssen.

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